Der Obstbauverein bei den Spinnern

Am 4. September 2021 haben wir das erste Mal seit fast einem Jahr wieder etwas zusammen unternommen.
14 Unerschrockene sind nach Läufelfingen gefahren, wo uns Katharina Bitterli etwas über ihren innovativen Bauernhofbetrieb erzählt hat.

Wir haben zuerst mal gelernt, dass es Schafe gibt, die man nicht scheren muss, weil Sie, wie andere Tiere auch, im Frühling einfach ihren Winterpelz verlieren.
Das sind sogenannte Nolana Schafe und sind das Resultat eines neuen Züchtungsvorhaben. Da, "dank" der moderne Fliessstoffe (HallyHansen und Co) viel weniger Schafwolle benötigt wird, ist die Wolle von normalen Schafen vor allem ein Kostenfaktor. Normale Schafe müssen jeden Frühling geschert werden, was sehr zeitaufwendig ist, und die mühsam geschorene Wolle muss dann ja auch noch entsorgt werden. Frau Bitterli macht darum bei dem innovativen Zuchtprojekt an vorderster Front mit. Wer darüber wissen will findet mehr Informationen unter https://www.nolana-schweiz.ch/

Danach haben wir erfahren, wie man mit Hilfe von einer Eichenplantage Trüffel züchten kann. Das benötigt einen Boden, der fruchtbar und gesund ist und nicht mit Fungiziden belastet ist, damit der Trüffelpilz nicht im Wachstum gehemmt wird. Wenn man nach vielen Jahren so eine Plantage etabliert hat, dann kann man im Sommer und im Herbst dann Trüffel ernten. Dafür benötigt es einen gut ausgebildeten Hund. Da trifft es sich gut, dass Frau Bitterli auch noch ein paar clevere Bordercollies hat, mit denen sie auf die Suche gehen kann. Wer gerne Trüffel aus der Region mag der sollte unbedingt mal bei Frau Bitterli vorbei schauen.

Danach kamen wir auf das eigentliche Thema des Ausfluges zu sprechen. Als weiteres Nischenprodukt züchtet Frau Bitterli nämlich noch Seidenraupen. Seide hatte in unserer Gegend mal eine grosse Tradition. Vor 100 Jahren da gab es eine richtige Seidenbandindustrie, auf der Landschaft wurden die Seide gewonnen, in der Stadt gefärbt und dann wieder auf dem Land verwebt. Mittlerweile produzieren die Chinesen und Inder die Seide natürlich viel günstiger, trotzdem gibt es aber anscheinend einen Nischenmarkt für hochwertige Schweiz Seide. Und für diesen züchtet Frau Bitterli Seidenraupen auch Seidenspinner genannt. Hierfür hat sie Maulbeerbäume angepflanzt, weil die Seideraupen (diese Spinner) ernähren sich nur von den Blättern des Maulbeerbaumes, sie fressen nichts anderes.  Das ist gar nicht so einfach, dürfen doch die Blätter auch nicht mit Insektiziden belastet sein, weil das mögen die Raupen nicht. Damit die Raupen gut wachsen muss auch die Temperatur im optimalen Bereich liegen. Darum werden die Raupe auch in einem speziell klimatisierten Raum gezüchtet. Ab Juni werde die Blätter der Bäume geschnitten und den Raupen verfüttert. Aus einem winzigen Ei entsteht so in ein paar Wochen eine grosse Raupe, die sich dann in einem Seidenkokon einspinnt. Sobald das gemacht ist, werden die verpuppten Tiere mit heisser Luft getötet und aus den Kokons kann dann der Seidenfaden abgesponnen werden. Wie das genau geht hat uns Frau Bitterli in einem Video gezeigt.

Die viele Informationen haben die Teilnehmer durstig und hungrig gemacht, uns so waren alle froh als das Apéro-Buffet eröffnet wurde. Mit mehr oder weniger vollem Mund wurde dann munter weiterdiskutiert über alle möglichen Themen. Und manch einer ober besser manch eine liess sich die Chance nicht entgehen im Hofladen feine Konfitüre oder etwas Seidiges zu posten.
Alle waren der Meinung, dass dies wieder mal ein gelungener Ausflug war. Wer die Sache verpasst hat, der kann mehr über die die innovativen Projekte von Frau Bitterli auf der Homepage erfahren https://www.seidenraupen.ch/

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